Ausbildung für Jugendleiter*innen

Die Ausbildung für Jugendleiter und Jugendleiterinnen der PPÖ ist kompetenzorientiert und modular aufgebaut. Wichtig ist, dass Vorwissen anerkannt wird, das heißt, wenn ich im Rahmen meiner Ausbildung, im Beruf oder selbstverständlich auch bei den Pfadfinder*innen bereits Kompetenzen erworben habe, werden mir diese angerechnet.

Ich schätze mich selbst ein und entscheide danach, welche Kompetenzen ich bereits habe oder wo ich noch Schritte in meiner Weiterentwicklung tun muss. Dabei begleiten mich mein Stufenteam, mein Gruppenausbildungsbegleiter oder meine Gruppenausbildungsbegleiterin und auch die Stufenbeauftragten beziehungsweise die Beauftragten für Gruppenleiter*innen in meinem Landesverband.

Hier findest du alle relevanten Informationen. Wenn du Fragen hast, wende dich an deine Landesbauftragten für Ausbildung in deinem Bundesland.

Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung geliedert sich in 3 Phasen, die in Module unterteilt sind. 

  • Einstiegsgespräch
  • Startveranstaltung
  • Arbeiten mit Gruppen
  • Erste Hilfe
  • Freiwilliges Engagement
  • Führungsverhalten
  • Geschlechterbezogenes Arbeiten
  • Gesetzlicher Rahmen
  • Kommunikation
  • Lebenssraum Natur
  • Methoden der Altersstufe
  • Pädagogisches Konzept 1
  • Partizipation 1
  • Sicherheitshalber
  • Zielorientierte Planung
  • Elternarbeit
  • Gefahren und Risiken
  • Gruppenentwicklung
  • Partizipation 2
  • Pädagogisches Konzept 2
  • Praxisaufgabe
  • Spiritualität
  • Abschlussgespräch

Informationen

Hier findest du relevante Informationen zu folgenden Themen:

Für den Antritt der Ausbildung sind folgende Anforderungen zu erfüllen:

  • Bereitschaft zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und zur Arbeit im Team
  • Persönliche Eignung (Haltung und Charakter)
  • Anerkennung der Werte der Pfadfinder und Pfadfinderinnen
  • Vollendetes 17. Lebensjahr (für die Teilnahme an der Startveranstaltung)
  •  Regsitriertes Mitglied einer Pfadfinder*innengruppe

Für die Beurteilung der Teilnahmevoraussetzung ist der Gruppenrat verantwortlich – er wählt neue Leiter*innen hinsichtlich ihrer persönlichen und fachlichen Eignung aus und schlägt sie dem Elternrat zur Bestellung und für den Beginn ihrer Ausbildung vor.

Für die Jugendleiter*innenausbildung werden bereits extern erworbene Kompetenzen nach Einzelfallprüfung anerkannt. Diese müssen nachweisbar qualitätsvoll und in mindestens äquivalentem zeitlichen Umfang erworben worden sein.
Die Module "Methoden der Altersstufen" und "Pädagogisches Konzept 1 + 2" können nicht erlassen werden. 

Das Zertifikat Jugendleiter*in der PPÖ wird dir nach dem Abschlussgesprächs überreicht.

Voraussetzungen für das Abschlussgespräch:

  • Praktische Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen in deiner Pfadfinder*innengruppe
  • Absolvierung aller Ausbildungsmodule inkl. Transfer in die Praxis
  • Durchführung von mindestens zwei Fortschrittsgesprächen mit deinem oder deiner Gruppenausbildungsbegleiter*in
  • Präsentation deines Praxisprojektes im Rahmen einer Expert*innenrunde der jeweiligen Altersstufe
  • Überprüfung und Dokumentation deiner Lernschritte während der Ausbildung

Werkzeuge

Folgende Tools sollen dich während deiner Jugendleiter*innen-Ausbildung unterstützen:

Die Fortschritte-Hefte unterstützen dich dabei, deine Ausbildung als JugendleiterIn zu planen und zu dokumentieren. Sie bieten dir einen Überblick über die gesamte JugendleiterInnenausbildung. Du hältst deine Erfahrungen und Erlebnisse im Rahmen deiner JugendleiterInnenausbildung fest, dokumentierst deine Lernfortschritte, um sie zu einem späteren Zeitpunkt, etwa beim Gespräch mit deiner Gruppenausbildungsbegleiterin oder deinem Gruppenausbildungsbegleiter zur Hand zu haben.

Wo gibt es die Fortschritte-Hefte?

Du kannst dir hier alle Einzelteile der Fortschritte, sowie die Fortschritte für Teamleitung und Lagerleitung, als PDF herunterladen. Du findest die Inhalte der Fortschritte aber auch auf der eLearning-Plattfom der Ausbildung. Hier geht´s zum Download der Fortschritte-Hefte und auch der Kärtchen-Version der Fortschritte. Du kannst dir also die Hefte wie auch die Kärtchen selbst ausdrucken. Oder du kannst dir deine Fortschritte online bestellen. Infos dazu findest du hier.

 

Im eLearning-Portal findest du alles was du brauchst:

  • Übersicht und Detailbeschreibung der Module
  • Seminaranmeldung
  • Seminarbegleitung
  • Fachwissen für Jugendleiter*innen
  • ePortfolio

 

Curriculum

Hier findest du alle Informationen über die Jugendleiter*innenausbildung auf einen Blick.

Methoden zur Feststellung

Hier findest du alle Methoden zur Festellung deines Lernfortschritts, die wir dir während deiner Ausbildung anbieten.

Selbsteinschätzung
Für jene Kompetenzen, die du in der Praxis innerhalb der Pfadfinder*innengruppe erwerben kannst, erfolgt zu Beginn der jeweiligen Ausbildungsphase eine Standortbestimmung, wo du dich selbst bezüglich deines Vorwissens einschätzt. Die je Modul definierten Kompetenzen und das Einschätzungsverfahren sind im Fortschritte-Heft beschrieben. Daraus wirst du mit Unterstützung deines*deiner Gruppenausbildungsbegleiter*in (GAB) anhand der darin beschriebenen Vorschläge persönliche an das Lernumfeld angepasste Lernschritte ableiten und vereinbaren. Nach der Umsetzung von Lernschritten erfolgt regelmäßig eine erneute Selbsteinschätzung der erreichten Lernergebnisse.

Portfolio
Im persönlichen Lernportfolio dokumentierst du den Lernprozess, also die durchgeführten Lernschritte, deine Erfahrungen und Erlebnisse zum Erwerb der Kompetenzen, deine Arbeitsergebnisse (z.B. Planungsdokumente, Protokolle, Fotos, Notizen zu Feedback etc.) und deine Gedanken aus persönlichen Reflexionen. Die Dokumentation erfolgt entweder auf den dafür vorgesehenen Seiten in den Fortschritte-Heften ergänzt um weitere Dokumente oder in einer anderen nachvollziehbaren Form (z.B. Mappe, Onlinedokumentation, Kartei, Schulheft).


Ausbildungsbegleitung in der Gruppe
Im Rahmen von regelmäßigen Ausbildungsgespräche unterstützt dein*deine GAB dich bei der Planung von Lernschritten und der Reflexion der Lernergebnisse. Im Gespräch, unter Berücksichtigung deiner Selbsteinschätzung sowie nach Rücksprache mit deinem Stufenteam und anhand des vorgelegten Portfolios stellen GAB und du den Lernfortschritt und damit die Erreichung jener Lernergebnisse fest, deren Kompetenzerwerb dem Lernumfeld Pfadfinder*innengruppe zugeordnet ist („Praxismodule“).

Als Kriterien dienen die Kompetenzformulierungen. Kompetenzen sind so definiert, dass sie von dir erreicht werden können. Sollten im Gespräch mit dem*der GAB Zweifel bestehen, dass die Lernergebnisse bereits erreicht worden sind bzw. durch Vorlage des Portfolios nicht schlüssig und glaubhaft erklärt werden können, so werden weitere Lernschritte vereinbart. Im Falle von Unstimmigkeiten bei der Beurteilung zwischen dir und deinem*deiner GAB kann die Gruppenleitung hinzugezogen werden. Sie ist darüber hinaus eine weitere Ansprechperson für dich.

Nach Erreichung sämtlicher Lernergebnisse der Praxismodule und Absolvierung aller Seminarmodulen inkl. Transferaufgaben und damit Abschluss aller Module einer Ausbildungsphase bestätigen der*die GAB nach einem Abschlussgespräch mit dir den erfolgreichen Abschluss der Phase deinem Landesverband.

Praxisbetreuung - Ausbildung im Stufenteam
Erfahrene Stufenleiter*innen in deinem Team begleiten und unterstützen dich bei der Umsetzung deiner Lernschritte in der Praxis mit den Kindern und Jugendlichen. Sie ermöglichen dir ein Gleichgewicht zwischen Eigenverantwortung und Handlungsspielraum einerseits, sowie Anleitung und Feedback durch erfahrene Leiter*innen andererseits. Die Stufenleiter*innen haben dabei die Aufgabe deine Ausbildung in der Praxis zu gewährleisten, also, dass du die definierten Kompetenzen erwerben kannst. Gleichzeitig beobachten sie deine Lernfortschritte, geben Feedback und beurteilen, ob die Lernergebnisse erreicht worden sind. Als Kriterien dienen die Kompetenzformulierungen in den Fortschritte-Heften. Die Stufenleitung - mit Fokus auf die fachliche Feststellung - und der*die GAB – mit Fokus auf den Lernprozess- stimmen sich bezüglich der Beurteilung und Feststellung der Lernergebnisse in der Gruppe regelmäßig ab.

Ausbildung auf Seminaren
Auf Präsenzveranstaltungen begleiten dich erfahrene Trainer*innen der PPÖ beim Kompetenzerwerb im Rahmen von sogenannten „Seminarmodulen“, welche jeweils aus einer oder mehreren Seminareinheiten bestehen. Die Beschreibung von Seminareinheiten ist für alle Trainer*innen einheitlich und verbindlich in Form von Planungsdokumenten beschrieben.

Für die einzelnen Seminarmodule sind einheitliche Ausbildungsziele gemäß den jeweils zugeordneten Kompetenzen definiert. Als Feststellungskriterien sind je Seminareinheit Lehrziele formuliert. Die Feststellung der Lernergebnisse obliegt dem jeweiligen Seminarteam und deine erfolgreiche Teilnahme wird in Form einer Urkunde bestätigt. Nach dem Besuch eines Seminarmoduls hast du sogenannte „Transferaufgaben“ durchzuführen, welche Lernschritte darstellen, die in der Praxis durchzuführen sind. Deren Erfüllung im Blick zu haben gehört zu den Aufgaben des*der GAB.

Praxisarbeit
Gegen Ende der Ausbildung für Jugendleiter*innen hast du eine Praxisaufgabe zu planen, durchzuführen, zu reflektieren, zu dokumentieren und zu präsentieren. Inhaltlich deckt die Aufgabenstellung ein weites Feld der erworbenen pädagogischen und methodischen Kompetenzen ab und hat daher eine wichtige Funktion im Rahmen der Feststellung deines Lernerfolges. Die Präsentation ermöglicht dir einerseits Feedback im Austausch mit anderen Jugendleiter*innen zu erhalten und dadurch deinen Lernerfolg zu verbessern, andererseits dient sie der Beurteilung der Lernergebnisse. Zu diesem Zweck ist bei jeder Präsentation ein Trainer oder eine Trainerin des Landesverbandes anwesend, der*die den Erfolg bestätigt.

Ab Erfüllung der Teilnahmevoraussetzungen starten die Lernenden in ihre Ausbildung. Mithilfe eines vernetzten Systems aus unterschiedlichen Methoden erfolgt laufend die Feststellung der Lernergebnisse. Die Resultate der einzelnen Feststellungselemente werden gebündelt und im jeweils zuständigen Landesverband dokumentiert. Dazu melden sowohl GruppenausbildungsbegleiterInnen am Ende jeder Ausbildungsphase, als auch die einzelnen Seminarteams nach Durchführung einer Seminareinheit die Ergebnisse des Feststellungsverfahrens an die Landesverbandsadministration. Als Hilfsmittel für die Verwaltung und Dokumentation dienen Urkunden (z.B. für Seminareinheiten, Praxisaufgabe) und elektronische Systeme (Seminarverwaltung, Ausbildungsverwaltung). 

Der Lernende ist berechtigt jederzeit Einsicht in die Dokumentation zu nehmen und einen Auszug zu verlangen. Für etwaige Einsprüche oder Schlichtungen können sich Lernende an die Landesbeauftragten für Ausbildung wenden. Das Lernportfolio, also die Dokumentation der Arbeitsergebnisse in der Gruppe, ist derzeit durch die Lernenden selbst aufzubewahren und verbleibt bei ihnen. Im Zweifel kann der Landesverband stichprobenartig die Vorlage des Portfolios verlangen und dieses überprüfen. Nach positivem Abschluss sämtlicher Ausbildungsmodule bestätigt der Landesverband den Erfolg in Form eines Zertifikats.

Lernergebnisse

Nach dem Ende der Jugendleiter*innenausbildung hast du folgende Kompetenzen erworben:

  • kennst du ein breites Spektrum an Methoden für das Arbeiten mit Kinder- und Jugendgruppen und bist in der Lage diese unter wechselnden Rahmenbedingungen passend für die jeweilige Zielgruppe anzuwenden.
  • bist du in der Lage in Notfällen Erste Hilfe zu leisten.
  • bist du in der Lage, dir Feedback zum eigenen Verhalten als Jugendleiter*in zu holen und das eigene Verhalten zu reflektieren.
  • kannst du das eigene Führungsverhalten bewusst an die jeweilige Situation anpassen.
  • kennst du Grundlagen von geschlechterbezogenem Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, entwickelst geschlechtsspezifisches Programm im Kontext verbandlicher Kinder- und Jugendarbeit und förderst innerhalb dessen Geschlechtergerechtigkeit.
  • kennst du die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Betreuung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen und kannst sie auf Aufsichtssituationen mit Kindern und Jugendlichen anwenden.
  • kennst du Grundlagen der Kommunikation und kannst die eigenen Rollen in Gruppen im Kontext verbandlicher Kinder- und Jugendarbeit reflektieren sowie komplexe Konfliktsituationen in Gruppen lösungsorientiert und konstruktiv bewältigen.
  • weißt du, welche Bedeutung die Natur als Lebensraum für Menschen und Tiere hat und kannst im Einklang damit den Naturraum für pädagogische Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen nutzen.
  • bist du in der Lage pädagogische Aktivitäten im Kontext verbandlicher Kinder- und Jugendarbeit selbstständig und zielgruppengerecht zu planen und durchzuführen und setzt dabei für die jeweilige Altersstufe spezifische Methoden ein.
  • bist du in der Lage durch den Einsatz zielgerichteter Methoden und die Auswahl geeigneter Lernfelder Kinder und Jugendliche in der Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu unterstützen, damit sie schrittweise die Verantwortung für die Erreichung ihrer selbst gesetzten Ziele übernehmen.
  • bist du in der Lage Aktivitäten für Kinder und Jugendliche partizipativ zu gestalten und differenzierte Methoden für gelungene Partizipation bewusst anzuwenden und zu evaluieren.
  • bist du in der Lage Aktivitäten für Kinder und Jugendliche partizipativ zu gestalten und differenzierte Methoden für gelungene Partizipation bewusst anzuwenden und zu evaluieren.
  • bist du in der Lage Aktivitäten unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und inhaltlichen Erwartungen der Kinder und Jugendlichen selbstständig und zielorientiert zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.
  • bist du in der Lage relevante Informationen zum Programm an Erziehungsberechtigte zu kommunizieren und eine dafür passende Form zu wählen.
  • bist du in der Lage bei Aktivitäten im Rahmen von Kinder- und Jugendarbeit Gefahrenquellen einzuschätzen und Maßnahmen zur Risikominimierung zu setzen.
  • bist du in der Lage unter wechselnden Rahmenbedingungen Gruppenentwicklungsprozesse zu begleiten und dabei die Selbstständigkeit von Kindern und Jugendlichen zu fördern.
  • bist du in der Lage bei pädagogischen Aktivitäten altersgerechte Rahmenbedingungen für die spirituelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen.