Gender Based Violence - Yes to life

HHH - Projekt Burundi 2010-2011

Mit ihrer Partnerorganisation für das HHH-Projekt 2010/11, der "Burundi Girl Guides Association", möchten die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs den Menschen, die nach dem Genozid und nach Rassenunruhen traumatisiert sind, helfen.

Die Catholic Guides of Belgian Congo, Rwanda-Urundi, wurden 1954 von belgischen Sozialarbeiterinnen gegründet. Seit 1962 ist Burundi selbständig, und so hat sich auch die Guide Association - unabhängig von der belgischen Organisation - weiterentwickelt. Seit 2008 sind die Association des Guides du Burundi Vollmitglied der WAGGGS.

Yes to life - Sag "JA" zum Leben

2010/11 haben wir im Rahmen von Helfen mit Herz und Hand das Projekt Gender based Violence - Yes to life (erweitertes Projekt: Fokus auf HIV AIDS der Burundi Girl Guides) unterstützt. Nach dem Genozid in Rwanda, den Grenzunruhen im Kongo und den Rassenunruhen im eigenen Land, initiierten die Burundi Girl Guides das Projekt Yes to Life um traumatisierten Menschen und Familien besser helfen zu können.

Ihr Fokus lag auf

  • der Ausbildung von Peer Educators, um vor Ort mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten zu können (WAGGGS-Projekt: Peace among children in Zusammenarbeit mit der UNO);
  • Workshops vor Ort in den Dörfern;
  • Unterstützung und Förderung der jugendlichen Peer Educators in ihren Gemeinden;
  • psychologischer und medizinischer Betreuung der Betroffenen und deren Familien.

Was passierte konkret mit deiner Spende?

Aufbauend auf dem 2005 initiierten Projekt Gender based Violence - Yes to life und der Arbeit mit den Peer Educators lag der Fokus ab 2010/11 auf HIV AIDS. Burundi gehört zu den Ländern mit der höchsten HIV/AIDS-Rate auf der Welt.

Erweitertes Projekt: Fokus auf HIV AIDS

  • Bewusstseinsbildung zum Thema HIV AIDS in den Dörfern und Gemeinden;
  • Aufklärung über Prävention, Ansteckungsgefahr, Lebenserwartung, Leben mit HIV AIDS;
  • Workshops zu: Leben mit der Krankheit - Richtlinien zum täglichen Miteinander;
  • Workshops zu: Traditionen versus Sicherheit;
  • Freiwillige Gratistests;
  • Behandlungsmethoden mit Antiretroviral drugs (ARVs);
  • Aus- und Weiterbildung der Peer Educators, Gemeindeleiter, Pfadi-LeiterInnen;
  • Stabilisierung des Sozialsystems (Mikrojobs zur Versorgung der Familien).

 

Pfadfinderinnen in Burundi

In Burundi gibt es - wie bei uns - vier Altersstufen

  • Wagtails: 7 bis 10
  • Junior Guides: 10 bis 13
  • Senior Guides: 13 bis 16
  • Rangers: 16 und älter

Programmschwerpunkte

Allgemeinwissen: Für viele Kinder und Jugendliche in Burundi ist es nicht möglich regelmäßig eine Schule zu besuchen, in den Heimstunden können sie manches davon nachholen.

Persönlichkeitsentwicklung: Die Pfadfinderinnen geben den Kindern und Jugendlichen in einem von Krieg, Bürgerkrieg, Rassenunruhen, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen zerrissenen Land Raum ihre Traumata zu verarbeiten, ihre Bedürfnisse kennen und artikulieren zu lernen, Vertrauen aufzubauen und als Persönlichkeit ernst genommen zu werden.

Kunsthandwerk aus Burundi: Durch das Erlernen von traditionellem Kunsthandwerk werden viele Traditionen weitergegeben und wird gleichzeitig für viele Mädchen und Frauen die Grundlage für ein eigenes Einkommen geschaffen, das in weiterer Folge das Überleben der ganzen Familie sichern kann.

Gesundheit und Haushaltsführung: Durch die Pfadfinderinnen haben auch die Kinder und Jugendlichen in den Flüchtlingslagern, den Armengebieten, den Slums und im unwegsamen Hinterland die Möglichkeit, über Gesundheit (Entstehung, Verbreitung, Ansteckungsgefahren, Schutz vor und Behandlung von Krankheiten, ...), Familienplanung und Haushaltsführung beraten und informiert zu werden. Oft geschieht dies durch Theatergruppen, die die Inhalte in Theaterstücken darstellen, um auch den Teil der Bevölkerung zu erreichen, der nicht lesen oder schreiben kann.

Glaube/Spiritualität: In Burundi gibt es neben Christen und Moslems auch viele Anhänger von verschiedenen Naturreligionen und Stammesritualen. Die Pfadfinderinnen treten für ein verständnisvolles Miteinander ein und bemühen sich um Aufklärung bei medizinisch fragwürdigen Praktiken wie der Genitalverstümmelung von Mädchen und jungen Frauen.

Arbeit in der Gemeinde: Die Pfadfinderinnen genießen in Burundi hohes Ansehen in der Gesellschaft, da sie mit ihren Programmen wesentlich zur Verbesserung des Verständnisses zwischen den Volksgruppen beitragen und den Kindern und Jugendlichen eine Grundlage für ihr Leben in ihren Gemeinden mitgeben. Die Jugendlichen können ihr bei den Pfadfinderinnen erworbenes Wissen in der Gemeinde an Gleichaltrige weitergeben - viele Projekte laufen über Peer Group Education.

Pfadfinderische Fähigkeiten: Pfaditechnik hilft den Kindern und Jugendlichen in ihrem Alltag besser zurecht zu kommen.

Bildnachweis: World Association of Girl Guides and Girl Scouts

Spendensammlung für Burundi

Die Pfadfindergruppe Graz 10 sammelte über 1.000 Euro Spenden für ein AIDS-Projekt in Burundi

Alljährlich gibt es das Projekt Helfen mit Herz und Hand der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs. 2010/11 wird dabei die Burundi Girl Guides Association unterstützt. Die Pfadfinderinnen in Burundi, die ohnehin schon einen sehr großen Teil der Erziehung von Kindern und Jugendlichen im Land übernehmen, wollen nun in ihrem Land, das eine der höchsten HIV Raten der Welt hat, ein Projekt starten, um diese Situation zu verbessern.

Friedenstauben für den Pensionistenverband

Schnell war uns klar, dass wir dieses Projekt unterstützen wollten. Besonders die Caravelles und Explorer sprühten dabei vor Ideen. Nachdem wir uns genauer mit der Situation in Burundi und den dortigen Problemen beschäftigt hatten, kamen mehrere Unternehmen zu Stande, bei denen Geld für Burundi gesammelt wurde. So planten und organisierten die Jugendlichen einen Besuch beim Pensionistenverband Straßgang, bei dem sie den älteren Menschen selbst gebastelte Friedenstauben schenkten und Spenden für das Projekt sammelten. Beim Sommerfest der Gruppe wurde ein Flohmarkt organisiert, bei dem alte Spielsachen, Bücher und CDs verkauft wurden und sämtliche Einnahmen ebenfalls an das Projekt gingen.

Unsere Unternehmen für das Projekt wurden von LOGO Jugendmanagement Steiermark und dem Gemeinderat Wetzelsdorf finanziell unterstützt. Dadurch konnten die Aufwendungen der Planung und Durchführung abgedeckt werden.

PfadfinderInnen sammeln über 1.000 Euro für Burundi

In Summe konnten Spenden in der Höhe von 1.005,10 Euro gesammelt werden. Diese wurden am 28. November 2010 von den Jugendlichen an die Bundesbeauftragte für Internationales der PPÖ, Christina Büsel, übergeben. Sie wird das Geld nun an die Pfadfinderinnen in Burundi weiterleiten.

Die vielen gesammelten Spenden waren für die Kinder und Jugendlichen in der Pfadfindergruppe Graz 10 ein großer Erfolg. Genauso wichtig ist jedoch, dass sie bei diesem Projekt Teamwork, soziales Bewusstsein, Engagement, Projektmanagement und vieles mehr gelernt haben.

Johanna Wagner und Leonhard Neunteufel