Lagerkrankheiten

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Die häufigsten "Lagerkrankheiten" und was du dagegen tun kannst

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Grundsätzlich sind viele Symptome, die WiWö auf einem Lager zeigen, ein Hilferuf nach Aufmerksamkeit. Versuche also immer zuerst mit viel Zuwendung und ein paar Hausmitteln, ob die "Krankheiten" nicht dadurch langsam abklingen. Außerdem sind einige WiWö durch die für sie extreme Situation überfordert ohne es selbst zu merken. So tauchen dann in den Ruhephasen Kopfweh, Bauchweh oder – beim Wort genannt – Heimweh auf. Auch hier ist es immer wichtig, die Kinder in jedem Fall ernst zu nehmen und sich Zeit für sie zu nehmen. Viele von uns haben Probleme mit Magen und Darm, wenn wir uns an neue sanitäre Einrichtungen oder an veränderte Wasserqualität gewöhnen müssen. Sprich darüber schon im Vorhinein mit deinen Kindern und rate ihnen, ihre "Klogewohnheiten" auf dem Lager genau zu beobachten, damit du rechtzeitig richtig reagieren kannst. Achte in diesem Zusammenhang besonders auf die Sauberkeit beim Geschirrspülen und erinnere deine WiWö daran, sich immer nach dem Klo die Hände (evtl. stellt ihr ein Sterilium zur Verfügung) zu waschen.

Hausmittel

Hier findest du eine kleine Liste, wie du mit einfaches Hausmitteln sehr effektiv auf verschiedenste Symptome reagieren kannst. Denk daran, dass du keine Medikamente verabreichen darfst und immer lieber einmal zuviel einen Arzt aufsuchst als zuwenig.

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Symptom Anmerkung Hausmittel
Bauchweh Sehr oft psychisch Fencheltee, Melissentee; Wärmeflasche (warm halten); Bei Schmerzen in der rechten Leiste unbedingt zum Arzt gehen (Blinddarm!);
Blähungen Fencheltee, Pfefferminztee; Kein Früchtetee!
Durchfall Meist durch ungewohnte Essgewohnheiten oder psychisch Einen Tag nichts (!!!) essen; (das berühmte Cola mit Zwieback belastet den Magen/Darm durch die Röststoffe und den Zucker!!!); Am zweiten Tag Reisschleim- oder Haferschleimsuppe (Reis mit vierfacher Menge Wasser kochen, Suppenwürfel, etwas Salz) in vielen kleinen Portionen; Schwarzer Tee (wenig Tee, aber mindestens 10 Minuten ziehen lassen), kein Zucker dazu (höchstens Traubenzucker), evtl. eine Prise Salz dazugeben, evtl. mit Kamillentee mischen; Kein Früchtetee!
Fieber Manchmal psychisch (Aufregung, Überforderung) Ruhe, Schlafen; Viel schwarzer Tee oder Kräutertee mit Honig; Kein Früchtetee! Sanfte Methoden (nicht mehr Ausschwitzen!) sind: Abkühlungsdusche bei höherem Fieber (ab 38°) – lauwarme Dusche, gut abtrocknen, nicht zu warm zudecken; Feucht-kalte Wadenwickel (lauwarmes Wasser auf ein Handtuch, um die Waden wickeln, zweites Handtuch darüber, locker zudecken, bis Wasser verdunstet ist); Verdacht auf Sonnenstich? Bei ungewöhnlich hohem oder längerem Fieber Arzt aufsuchen!
Halsweh Salbeitee (trinken und/oder gurgeln), normale Zimmertemperatur; Topfenwickel (Topfen in ein Baumwolltuch schmieren und um den Hals wickeln, zweites Tuch darüber und wirken lassen bis der Topfen eingetrocknet ist); Halstuch umbinden (Hals in einer gleichmäßigen Temperatur halten);
Heimweh Melissentee, Fencheltee
Heiserkeit Gurgeln mit Salbeitee; Warme Halswickel (warmes Wasser auf Handtuch, trockenes darüber, bis Wasser verdunstet); Halstuch umbinden (gleichmäßige Temperatur erhalten);
Husten Brust- und Hustentee mit Zitrone/Orange und Honig trinken und/oder inhalieren; viel Flüssigkeit trinken;
Insektenstiche Zwiebelscheiben auflegen; Kühlen; Euceta-Salbe; Allergiker müssen immer ein Notfallpackerl mithaben!
Kopfweh Sehr oft psychisch Entspannen, im Dunkeln ruhig hinlegen; Evtl. Schläfen oder Kopf massieren; Kühles Tuch auflegen; Verdacht auf Sonnenstich?
Ohrenweh Sehr oft psychisch oder als Folge von Halsweh Mit Salbeitee gurgeln; Watte in die Ohren, warm halten; Stirnband über die Ohren; Mütze; Eher bald zum Arzt gehen;
Sonnenstich Hinlegen, Ruhe; Kühles Tuch auflegen; viel Flüssigkeit trinken;
Übelkeit, Erbrechen Meist durch ungewohnte Essgewohnheiten oder psychisch Kalter Kamillentee (wird kalt besser vertragen), wenig, schluckweise;
Verstopfung Meist durch ungewohnte Essgewohnheiten oder psychisch Viel Trinken, besonders Acidophilus-Milch, evtl. aufgespritzt (liefert Darmbakterien); kein Früchtetee!
Zeckenbiss Zeck gegen den Uhrzeigersinn drehen; nichts (!!!) draufgeben, da er sonst erst recht sein Gift abgibt; Beobachten: Wenn ein roter Hof auftaucht, besteht die Gefahr der Borreliose, die unbehandelt zu Gelenksentzündungen führt, dies kann auch noch Wochen später auftreten, d.h. unbedingt Eltern von einem Zeckenbiss informieren;

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Literatur

  • Steinbrecht-Baade, Christine; Dauser, Jutta: Naturheilkundliche Notfallapotheke für Kinder; Natürliche und schnelle Hilfe für zuhause und unterwegs (Heyne) ISBN 3-453-15461-4
  • Wie Kinder gesund bleiben; Gesundheitslexikon für pädagogische Fachkräfte (Beltz) ISBN 3-407-25227-7