Acht Schwerpunkte

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Um allen Bereichen der kindlichen Persönlichkeit zu entsprechen, ist das Erprobungssystem in "acht Schwerpunkte" aufgegliedert. Diese wollen wir dir nun vorstellen. Auch sie haben jeweils ein Ziel, das sogenannte "'Schwerpunktziel". Sie beschreiben, wohin deine Arbeit im jeweiligen Bereich führen soll. Wenn du keinen Aspekt über- und keinen unterbewertest, bietest du deinen WiWö durch dein Programm genau die Unterstützung, die sie brauchen, um in allen Bereichen der Persönlichkeit zu wachsen.

Sw glauben.jpg Leben aus dem Glauben

Eine persönliche Beziehung zu Gott haben und am Leben seiner Religionsgemeinschaft teilnehmen.

Dieser Schwerpunkt umfasst alles, was mit Religion und Spiritualität zu tun hat. Sobald sich WiWö ihrer eigenen Persönlichkeit bewusst werden, stellen sie Fragen woher sie und die Natur kommen und wohin sie gehen werden. Du sollst den WiWö helfen, ihren eigenen Weg zum Glauben zu finden. Welche Beziehung sie zu ihrem Gott entwickeln hängt entscheidend von den Antworten ab, die sie von dir auf ihre Fragen bekommen. WiWö sollen ihre eigene und andere Religionsgemeinschaften kennenlernen und anfangen von sich aus mit Gott zu reden. Wichtig ist auch aIIenfalls ein Angstverhältnis der Kinder zu Gott ("Gott sieht mich überall"; "Gott straft mich, wenn ich etwas falsch mache") abzubauen. Daneben sollen die WiWö lernen, andere wie sie sind zu akzeptieren und anzunehmen.

Sw gemeinschaft.jpg Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft

Selbständiger sein und zur Gemeinschaft etwas Eigenes beitragen.

Einerseits erleben Kinder in WiWö-Alter das erste Mal in ihrem Leben eine Gemeinschaft mit Gleichaltrigen, andererseits sind sie in gewissen Situationen meist das erste Mal auf sich allein gestellt (z.B. wenn sie auf Lagern von zu Hause weg sind). Sie müssen diese Gemeinschaft mit ihren Traditionen, ihrer Symbolik und ihren "Geheimzeichen" erst einmal kennenlernen. Sie erleben, welche Regeln notwendig sind, damit eine Gemeinschaft funktioniert und damit sie gemeinsam tolle Dinge erleben können. Sie beginnen, kleine Aufgaben zu übernehmen. Für ihre Selbstständigkeit gibst du ihnen wichtige Dinge mit auf den Weg, damit sie sich im täglichen Leben besser zurechtfinden (z.B. Uhrzeit lesen können, Telefonieren können, Erste Hilfe, Verhalten im Straßenverkehr etc.).

Sw weltweite.jpg Weltweite Verbundenheit

Sich für das Leben und die Eigenarten anderer interessieren, Kontakte knüpfen und pflegen, Friedenserziehung

"Weltweite Verbundenheit" - dieser Begriff wird oft missverstanden. Natürlich kannst du deinen WiWö bereits vermitteln, dass es PfadfinderInnen auch in anderen Gruppen, Städten und Ländern gibt und dass die PPÖ Teil einer weltumspannenden Bewegung sind. Natürlich sind Dinge, die in anderen Ländern passieren den WiWö nicht so fern, wie man glaubt - sie fahren immerhin auf Urlaub und werden fast täglich über das Fernsehen mit Dingen aus anderen Ländern konfrontiert. Auf Vorurteile, die dabei gebildet werden, solltest du auch in deiner Arbeit eingehen. Aber in erster Linie geht es darum, die eigene Umgebung, sein Bundesland bzw. Österreich näher kennen zu lernen und den Menschen der unmittelbaren Umgebung offen und kontaktfreudig zu begegnen.

Sw kritisches.jpg Kritisches Auseinandersetzen mit sich selbst und der Umwelt

Über seine Stärken und Schwächen Bescheid wissen. Bereit sein, an sich selbst zu arbeiten.

Für WiWö ist es gar nicht so einfach, zu erkennen wo sie toll sind und wo sie Fehler machen. Gib ihnen gerade deswegen die Möglichkeiten selbst draufzukommen, wo ihre Fähigkeiten liegen und wo sie Schwachpunkte haben. Erprobungen unter den Stichworten "Verzichten/Sparen, Überwindung, Fairness, Ordnung und Wertvolles" sollen dich dabei unterstützen. Die WiWö sollen außerdem anfangen, sich Gedanken über die Dinge zu machen, mit denen sie täglich in Berührung kommen ( z.B. Spielsachen, Medien) und wie sie ihre Freizeit verbringen.

Sw natur.jpg Einfaches und naturverbundenes Leben

Empfänglich sein für die Schönheiten und Werte der Natur.

Ihr erlebt gemeinsam die Natur und lernt Tiere, Pflanzen, das Wetter und das Wasser kennen. Aus der Liebe und dem Interesse für die Natur heraus sollen die WiWö lernen, sich in der Natur richtig zu verhalten. Auch der Umweltschutz, der aus der Liebe zur Natur resultiert, gehört in diesen Schwerpunkt.

Sw abenteuer.jpg Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens

Mut haben, immer wieder Neues zu entdecken. Lernen, kleine Aufgaben zu übernehmen und zu bewältigen.

WiWö sind neugierig – alles Neue ist immer mit einem aufregenden Gefühl verbunden, auch ein bisschen mit Unsicherheit und vielleicht ein wenig mit Angst. Du lieferst ihnen Hilfsmittel (Bodenzeichen, Knoten, Plan, Spuren, Windrose, Geheimschrift), damit sie ihre Abenteuer gut bestehen können. „Bereitschaft zum Leben" heißt aber auch, dass die WiWö langsam fähig werden, Aufgaben so gut es geht auszuführen (z.B. einen Rucksack packen) und Entscheidungen zu treffen.

Sw schoepferisches.jpg Schöpferisches Tun

An verschiedenen Formen des Gestaltens Freude haben und kreativ sein.

Kreative Formen des Gestaltens wirst du meist in Zusammenhang mit anderen Erprobungspunkten verwenden. Wichtig ist nur, dass du verschiedene Arten wählst. Denke daran, dass bildnerisches (Zeichnen, Malen, Modellieren), schauspielerisches (Theater, Pantomime) und musikalisches Gestalten (Singen, Tanzen, Musizieren) ausgewogen in deinem Programm vorkommen. Schaffe dazu eine Atmosphäre, die die Kreativität fördert, in der sich die WiWö sicher und angenommen fühlen und keine Angst vor Fehlern haben müssen.

Sw koerperbewusstsein.jpg Körperbewusstsein und körperliche Leistungsfähigkeit

Den Körper schützen und pflegen, sowie sich gesund ernähren. Freude an Bewegung haben. Seine körperlichen Fähigkeiten sinnvoll einsetzen.

WiWö lernen ihren Körper erst kennen und sollen sich dazu mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Hygiene beschäftigen. Natürlich gehören auch alle Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele und jeglicher Sport zu diesem Schwerpunkt. Dabei geht es nicht darum, dass die WiWö perfekt sind, sondern dass sie ihre (körperlichen) Grenzen erleben und akzeptieren lernen, Risiken ihrer Aktionen besser einschätzen können und merken, was ihnen Spass macht.

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