Deine Verantwortung gegenüber deiner Gruppe und den PPÖ: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Juli 2007, 20:40 Uhr

Deine Verantwortung gegenüber dem Stufenteam und dem Gruppenrat

Natürlich wissen wir, dass es dort und da auf Grund besonderer Umstände leider vorkommt, dass die WiWö-Stufe einer Gruppe nur von einer Person betreut wird. Andererseits müssen wir dir sicher nicht erklären, dass das keine ideale Situation ist. Grundsätzlich gehen wir daher davon aus, dass ein kleines Team von Leuten in der WiWö-Stufe zusammenarbeitet – das Stufenteam. Wir haben dich in diesem Behelf immer wieder darauf hingewiesen, dass ihr als Team zusammenarbeiten sollt, alle Entscheidungen gemeinsam trefft und euch jeweils genau ausmachen sollt, wer wofür zuständig ist. Wir haben dir aber auch gesagt, dass nur volljährige und fertig ausgebildete LeiterInnen die Verantwortung für Aktionen, die ihr mit euren WiWö macht, übernehmen können.

Als Mitglied eines Stufenteams bist du automatisch Mitglied des Gruppenrates (GR) . Ihm gehören die Gruppenleitung, KuratInnen, alle StufenleiterInnen und AssistentInnen, sowie bei Bedarf zusätzliche MitarbeiterInnen mit festgelegten Aufgaben an. Die Leitung des GR hat die Gruppenleitung (männlich und weiblich abwechselnd) oder ein von ihr beauftragtes Mitglied des GR. Diese Gruppenleitung wird übrigens vom GR für jeweils 3 Jahre gewählt, eine Wiederwahl der gleichen Personen ist möglich. Im GR tragt ihr alle gemeinsam die Verantwortung für die pfadfinderische Erziehungsarbeit eurer Pfadfindergruppe, d.h. ihr regelt die Zusammenarbeit der einzelnen Stufen, bereitet die rechtzeitige Überstellung der Kinder und Jugendlichen in die nächsten Stufen vor und koordiniert eure Arbeit, wenn es in einer Stufe mehrere Einheiten (z.B. Völker/Meuten) gibt. Außerdem plant ihr dort alle Gruppenveranstaltungen und sorgt dafür, dass sie durchgeführt und nachbesprochen werden.

Ein ganz wichtiger Bereich im GR sollte auch die Ausbildungs- und Weiterbildungstätigkeit (das "Lernen in der Gruppe") sein. Ihr solltet neue LeiterInnen einführen, in dem ihr sie über die PPÖ informiert und ihnen sagt, was in einer Leitungsfunktion alles auf sie zukommt. Die Erfahreneren unter euch sollten den anderen bei der Planung, Durchführung und Reflexion ihrer Aktivitäten helfen und ihnen die Bedeutung eines klaren Zieles und den Einsatz von passenden Methoden vermitteln. Das könnt ihr dann vielleicht gleich bei der Planung einer Gruppenveranstaltung bzw. eines Sommerlagers üben. Daneben sollte jedeR von euch einen persönlichen Aus- und Weiterbildungsplan für das jeweilige Pfadijahr entwickeln. Der GR überlegt dann gemeinsam, welche Dinge ihr auf Seminaren lernen könnt und für welche Dinge ihr euch im GR besonders Zeit nehmen müsst. Viele Gruppen machen dann dafür gezielt LeiterInnenwochenenden oder sogenannte Gruppenklausuren. Wenn dort dann das Programm gemacht wird, das du gerne möchtest, wirst du dir sicher auch Zeit dafür nehmen. Daneben stellt ihr fest, welche Geldmittel, welches Budget ihr für eure Arbeit braucht, welche Ausrüstung und was im Heim zu tun ist und leitet das an den Aufsichtsrat/Elternrat weiter. (Dafür ist der nämlich zuständig). Dem Aufsichtsrat/Elternrat schlagt ihr auch alle LeiterInnen, AssistentInnen und MitarbeiterInnen zur Registrierung vor.

Je nach dem wie groß deine Erfahrung bei den PPÖ schon ist wird deine Rolle im GR eine andere sein. Als "Neuling" wirst du den GR sicher eher als Anlaufstelle für deine Probleme und Fragen sehen, je mehr du Sicherheit und Erfahrung gewinnst, desto eher kannst du anderen weiterhelfen und das Gruppenleben ganz aktiv mitgestalten. Eines ist aber sicher ganz klar und das kannst du von Anfang an: Du kannst dort deine Meinung und deine Stufe vertreten! Dazu brauchst du keine Erfahrung – ganz im Gegenteil – du weißt jederzeit, was du selber verantworten kannst und was deine WiWö meinen und wollen. Gerade mit weniger Erfahrung wirst du manche Dinge eben nicht gleich übernehmen und mittragen können, sondern erfahrene Leute zur Unterstützung und Hilfe brauchen.

Und noch ein Tipp: Gemeinsame Entscheidungen können dann am besten gefunden werden, wenn ihr euch gegenseitig wirklich zuhört und versucht, die Meinung des Anderen/der Anderen zu verstehen. Frag also gleich nach, wenn dir etwas unklar ist und formuliere deine Einwände und Bedenken so, dass sie für die anderen verständlich und nachvollziehbar sind. Ein Beharren auf einem Nein oder Ja – ohne einen Schritt in eine Richtung zu machen – wird euch nicht weiterbringen. Versuche immer kompromissbereit zu sein und auch "die andere Seite" zu sehen und zu bedenken. Die besten Entscheidungen sind die, wo ihr eine gemeinsame Lösung gefunden habt, niemand einfach überstimmt oder übergangen wurde und alle dahinter stehen können.

Demokratie bei den PPÖ – Verantwortung zur Mitgestaltung

Ein offener Brief von Sabine Kittel, ehemalige Bundesbeauftragte für Wichtel, Auszug aus einem Artikel im PPÖ-Brief 3/99:

(...) Hin und wieder werde ich mit der Frage konfrontiert, wer denn eigentlich der sogenannte "Bundesverband" ist, oder ich stelle selber Leuten die Frage, wer da ihrer Meinung nach auf der WiWö-Ebene im Bundesverband Entscheidungen trifft? Wenn ich dann höre, dass ich Vorsitzende eines riesigen Gremiums von vielen gscheiten Leuten bin, die ausgebildete WiWö-Bundes-ExpertInnen sind (und noch dazu mich zu ihrer Vorsitzenden gewählt haben!!!) – dann fühle ich mich geschmeichelt, klar. Unglaublich ist allerdings, dass Leute so was tatsächlich glauben.

Ja, die ExpertInnen stimmen. Der Bundesarbeitskreis für WiWö – und somit das Gremium für WiWö-Fragen und auch WiWö-Entscheidungen – ist wirklich mit gscheiten Leuten bestückt. Hier sitzen nämlich die Landesbeauftragten für WiWö aller Bundesländer. Die wählen dann die Bundesbeauftragten – zur Zeit also Hannes und mich – und wir zwei sind die einzigen, die mit den Landesbeauftragten in diesem Arbeitskreis sitzen. (Es gibt also keine 20 Bundes- Zampanos, die hier Politik fernab der Realität machen!)

Deine Landesbeauftragten bekommst du – wenn du willst und dir Zeit dafür nimmst – auf den Landestagungen zu sehen. Viele Landesverbände machen zusätzlich noch eigene WiWöLeiterInnen- Treffen, zu denen sie alle LeiterInnen des Landes einladen. Bei diesen Treffen werden alle aktuellen Fragen besprochen und Meinungen der Bundesländer erhoben. Mit diesen Ergebnissen fahren dann die Landesbeauftragten zu den Bundesarbeitskreisen und wir versuchen dort gemeinsam unsere Entscheidungen so zu treffen, dass sie für alle Länder passen. Die wesentlichsten Entscheidungen der letzten Jahre sind auf WiWö-Ebene immer einstimmig getroffen worden. Ich bin der Meinung, dass es keinen Sinn macht, ein Bundesland zu übergehen oder womöglich einfach zu überstimmen. Hannes und ich bemühen uns, in unserer Arbeit immer solche Kompromisse zu finden, die für alle Länder mitzutragen sind.

Was kannst du also tun, um mitzureden und mitzugestalten?

Nimm an den Treffen der WiWö-LeiterInnen in deinem Bundesland teil und lerne die Landesbeauftragten kennen. (In vielen Ländern kannst du die übrigens selbst wählen.) Besprich mit ihnen deine Probleme und Anliegen und arbeite an der Gestaltung der WiWö-Entscheidungen mit. Informiere dich bei ihnen über aktuelle Entwicklungen und Neuheiten. Sag deine Meinung! Immer wieder höre ich leider, das "hätte eh keinen Sinn" oder womöglich, dass wir irgendwo "weit oben" herumwurschteln und "die Basis eh nicht hören". Das kränkt mich eigentlich, weil ich immer wieder besonderen Wert darauf gelegt habe, dass die Arbeitskreise der WiWö in den Ländern zuerst nach ihrer Meinung gefragt werden, bevor wir im Bundesarbeitskreis Entscheidungen treffen. Klar, wenn du dort nicht dabei bist, dann fragt dich keiner, wie auch? Wenn du diese Möglichkeit allerdings nutzt, wirst du relativ bald sehen, dass du mit deiner Meinung und deinen Ideen sehr wohl Einfluss haben kannst.(...)

Nachsatz: Ein gutes Beispiel dafür ist wohl dieser Arbeitsbehelf, wo viele Ideen zahlreicher Landestreffen (und somit zahlreicher WiWö-LeiterInnen) Eingang gefunden haben. Wir haben uns zwar bemüht, ein redaktionell einheitliches Bild zu schaffen, aber ich bin sicher, du kannst deine Idee (wenn du dabei warst) wiederfinden...


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