Dschungelbuch: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. November 2007, 22:49 Uhr

Dschungelbuch

Die Geschichte des Dschungelbuches von Rudyard Kipling

Robert Baden-Powell war nicht nur Offizier, er war auch ein guter Beobachter und begabter Pädagoge. So ist es erklärbar, dass er ganz intuitiv Erziehungsmethoden anwandte, die von Alternativ-pädagogen seiner Zeit immer wieder - allerdings leider vergeblich - eingefordert worden waren. Heute sind viele dieser Forderungen "Selbstverständlichkeiten" eines modernen Erziehungssystems. Da er die speziellen Fähigkeiten der Buben im Wölflingsalter erkannte, suchte er eine geeignete Geschichte als pädagogisches Hilfsmittel, eine Rahmengeschichte. Als Engländer und Bewunderer Kiplings, die beiden waren Zeitgenossen, entschied er sich für das Dschungelbuch.

Ein wichtiger Grund war Kiplings feine psychologische Beobachtungsgabe mit der er seine Dschungeltiere präsentiert. Die Dschungelbücher sind nicht einfach Tiergeschichten oder Fabeln von sprechenden und denkenden Tieren. Hinter den Tieren stecken menschliche Eigenschaften, gepaart mit einer Darstellung der typisch tierischen Eigenschaften, die die Tiere als sehr glaubhaft erscheinen lassen. Kipling verwendet nicht nur Einzeltiere, sondern er lässt sie in einer Gemeinschaft zusammenleben. Er zeigt, wie Gemeinschaft funktionieren kann – nämlich dann, wenn sich alle an die Spielregeln, die im Dschungel herrschen, halten.

Dschungelbuch

Mogli wird von seinen Freunden begleitet und kann - mit den wichtigsten Spielregeln für das Überleben im Dschungel ausgestattet - mit ihrer Hilfe zu einem lebenstüchtigen Jugendlichen heranwachsen. Schließlich findet er in sein Leben mit Menschen zurück. Die Charaktere der ihn begleitenden Freunde und Lehrer prägen ihn und tragen ihn durch alle Schwierigkeiten. Das unbedingte Vertrauen, das er ihnen entgegenbringen kann, musst auch du in deinen Wölflingen wecken. Wenn du das Verständnis für das Einhalten von Spielregeln und die Bereitschaft zum Tragen von Konsequenzen bei Regelverstößen wecken willst, dann machst du das natürlich nicht mit so drastischen Methoden wie Balu im Dschungelbuch, sondern unter dem Aspekt unserer WiWö-Methode, dem Spiel. Es liegt also an dir, durch dein Vorbild und deine Haltung den Kindern gegenüber ein "guter alter Wolf" zu sein.

Das Dschungelbuch entstand in der Zeit des Kolonialismus und Kipling war ein überzeugter Vertreter dieser Anschauung. Daher kommt es, dass es darin Aussagen und Einstellungen gibt, die heute teilweise - und durchaus berechtigt - abgelehnt werden. Es gibt aber auch solche, die - zu Unrecht - keinen Wert mehr haben. Vermutlich wird Ersteres oft überbewer-tet und dadurch Letzteres übersehen. Die Geschichte selbst aber ist nach wie vor spannend und spricht Kinder - vor allem Buben – an, da ja der Protagonist der Geschichte ein Knabe ist, der viele spannende Abenteuer erlebt. Du kannst sowohl mit den (heute) negativen, als auch mit den positiven Inhalten sehr gut und sehr kindgerecht arbeiten, indem du beide auf-zeigst.

Zum besseren Verständnis der Dschungelgeschichte gibt es zwei gute Bücher. In "Wie man Wölflingsführer wird" spricht BiPi direkt zu den WöflingsführerInnen. Die englische Autorin Vera Barclay, eine Wölflingsführerin und Vertraute BiPi's arbeitete bereits mit dem Dschungelbuch als Rahmengeschichte und hat in der "Dschungelweisheit" ihre Eindrücke und Erfahrungen niedergeschrieben. Sie stand zu dieser Zeit in einem dauernden Dialog mit BiPi. Manches mag sich vielleicht heute leicht antiquiert anhören, aber beim genaueren Hinsehen und Hinterfragen werden in diesem Buch wertvolle Informationen gegeben. Die wesentlichsten Erkenntnisse sind die, sich auf Wesentliches zu beschränken und eine klare Linie zu verfolgen, die Kinder auch in ihrem Spiel ernst zu nehmen und sie als PartnerInnen zu sehen. Wenn auch die Neuauflage sehr auf bundesdeutsche Verhältnisse zugeschnitten ist, findet sich doch das meiste vom Original wieder. Viele unserer heutigen Traditionen haben hier ihren Ursprung.


Zusammenfassung der Geschichte

Aufnahme Moglis in das Wolfsrudel

Shir Khan verlangt seine Beute zurück - ein kleines Menschenjunges, das sich bei den Wölfen versteckt hält. Rakscha, die Wolfsmutter gibt es nicht heraus und nennt es Mogli, den Frosch. Bei der Ratsversammlung wird Mogli den anderen Wölfen vorgestellt und durch die Fürsprache Balus, des Bären und Baghiras, des Panthers wird er in das Rudel aufgenommen.

Mogli wird entführt

Balu lehrt Mogli die Gesetze des Dschungels. Eines Tages wird Mogli von den Bandarlogs, den Affen entführt. Er ruft um Hilfe. Tschil, der Geier hört den Hilferuf der Dschungeltiere und kann Balu und Baghira das Versteck zeigen, wo die Bandarlogs Mogli festhalten. Gemeinsam mit Kaa, der Schlange nehmen sie die Verfolgung auf und können Mogli aus der Gewalt der Affen befreien.

Mogli und die rote Blume

Akela, der Anführer des Rudels wird zu alt und Baghira fürchtet, dass Shir Khan im Rudel seine Rolle einnehmen möchte. Er schickt Mogli zu den Menschen, um von dort die rote Blume, das Feuer, zu holen. Als Shir Khan Akela zum Kampf herausfordert, kann Mogli Shir Khan mit der roten Blume vertreiben. Mogli beschließt zu den Menschen zurückzukehren.

Tiger, Tiger

Bei den Menschen wird er von Messua aufgenommen, die in ihm ihren Sohn zu erkennen glaubt. Er lernt die Sprache und Gebräuche der Menschen und arbeitet bei ihnen als Büffelhalter. Eines Tages erzählt ihm Graubruder, einer aus dem Wolfsrudel, dass Shir Khan ihn töten will. Daraufhin lockt Mogli Shir Khan in eine Schlucht, wo dieser von den Büffeln zu Tode getrampelt wird. Mogli zieht ihm das Fell ab, und legt es auf den Ratsfelsen.

Die Dschungel los

Mogli belauscht Buldeo, den Jäger der auf Jagd nach Mogli ist. Die Dorfbewohner wollen Messua verbrennen, weil sie ihnen unheimlich ist. Während seine Wolfsbrüder Buldeo Angst einjagen, befreit Mogli Messua. Er will die Dorfbewohner für ihre Untaten büßen lassen und kommt mit den Dschungeltieren, um die Ernte zu vernichten. Nachdem Hathi, der Elefant mit seinen Söhnen auch noch die Häuser zerstört, ziehen die Dorfbewohner fort.

Der Ankus des Königs

Kaa und Mogli besuchen eine Kobra, die in einer Höhle einen Schatz bewacht, der vor langer Zeit den Menschen einer Stadt gehört hat. Als sie erfährt, dass die Stadt nicht mehr existiert, fordert sie Mogli auf, sich einen Teil des Schatzes zu nehmen. Als sich Mogli den Ankus, einen rubinbesetzten Elefantentreibstock aussucht, lässt sie ihn nicht mehr fort. Mogli wirft ihr den Ankus auf den Kopf und flieht gemeinsam mit Kaa. Auf der Flucht ruft ihnen die Kobra zu, dass der Ankus Unglück bringe. Auf Baghiras Rat hin, wirft Mogli den Ankus weg.


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Literatur

  • Kipling Rudyard: Das Dschungelbuch (dtv Tb. 1200) ISBN 3-423-01200-5