Gesetz, Wahlspruch und Versprechen

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Siehe dazu auch: Der Weg durch das WiWö-Leben

Gesetz

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Das WiWö-Gesetz lautet:

Das Wichtel/der Wölfling tut sein Bestes.
Das Wichtel/der Wölfling hilft freudig wo es/er kann.

"Sein Bestes tun" kann ganz schön anstrengend sein. Aber es zahlt sich aus. Wenn dir, obwohl du Dein Bestes tust, etwas nicht so gut gelingt, wie du gerne möchtest, sei nicht traurig! Erstens macht Übung den Meister oder die Meisterin und zweitens heißt "Sein Bestes tun" nicht, der oder die Beste zu sein!

Natürlich kannst du nicht immer und überall helfen - niemand kann das. Du kannst aber herausfinden, wann du jemandem helfen kannst und wie. Du wirst sehen, dass das ganz leicht ist, wenn Du erst einmal damit begonnen hast z.B. im Bus einen Sitzplatz anzubieten, jemandem die Tür aufzuhalten, zuhause ohne langes Bitten und Ermahnen den Tisch zu decken oder abzuräumen, ... und das alles mit einem freundlichen Gesicht!

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Beachte bitte, trotz aller Aufforderung zur Hilfe und guten Tat, dass deine WiWö folgende Regeln zu ihrer eigenen Sicherheit immer einhalten:

"Gehe niemals in Häuser oder Wohnungen, steige niemals in Autos ein, auch nicht, wenn du die Leute kennst, es sei denn, deine Eltern wissen genau Bescheid, wo und bei wem du bist." (siehe auch WiWö-Weg S.:20 bzw. 74) Siehe dazu auch den Erprobungspunkt "Ich weiß ob, und wie ich mir und anderen helfen kann." im Kapitel "Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft".

Icon methode b.png Gespräch/Gestaltung

Versuche gemeinsam mit den Kindern zu erarbeiten, wem sie helfen können und wobei. Die Seite 19 im WiWö-Weg kann dann jede/r mit einem Bild, einer Geschichte oder Notizen dazu gestalten.

Icon c.pngWeitere Methoden zu diesem Erprobungspunkt im Teil C

Wahlspruch

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Der Wahlspruch der WiWö lautet:

So gut ich kann!

Eines wirst du bald entdecken: Manchmal kannst du etwas gut, manchmal weniger gut, und manchmal gelingt dir etwas gar nicht. Das "So-gut-ich-kann" ist nicht immer gleich, bei niemandem. Wichtig ist nur, dass du dich bemühst, alles so gut zu erledigen, wie du eben kannst.

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Ursprünglich lautete der Wahlspruch "Tu Dein Bestes" und ist heute noch im "Großen Geheul" zu finden. BiPi hatte den Pfadfinderwahlspruch "Allzeit bereit" als zu schwierig für die Wölflinge empfunden und wollte sie damit nicht überfordern.


Icon methode b.png Gespräch/Gestaltung

Es gibt zum Wahlspruch eigentlich keine passende Geschichte im Dschungelbuch, aber "So gut ich kann" ist sicher ein Zauberspruch, der, wenn es darum geht Dinge anzupacken, Mut macht. Somit kann er in jede x-beliebige Dschungelgeschichte eingebaut werden, z. B. kann er Mogli vor jeder Herausforderung in den Mund gelegt werden.

Waldenland

Die Einstiegsgeschichte zu diesem Punkt findest du gleich anschließend. Eine Bemerkung dazu: Sind die Kinder "Waldenlandexperten" kannst du dir einige Punkte sparen, ist die Zuhörerschaft gemischt, können diese Informationen von den "Insidern" kommen. Nach der Geschichte wird mit den Kindern über deren Inhalt geredet. Wenn das nicht sofort passiert sondern erst in der nächsten Heimstunde muss das Wichtigste wieder in Erinnerung gerufen werden. Ziel des Gespräches ist es, das Verhalten der Wichtel Claudio, Marga und Tom gemeinsam zu überdenken.

Gemeinsam

Die Kinder finden sicherlich (evt. mit deiner Hilfe und gezielten Fragen) ganz schnell einen Bezug zu ihrem eigenen Leben - was heißt das, "so gut ich kann"? Nun werden diese Bezüge gezeichnet oder gemalt - natürlich eignen sich auch Collagen, Tonarbeiten oder kleine dramatische Szenen.

Geschichte "So gut ich kann"

"Also, abgemacht, beim ersten Möwenschrei treffen wir uns vor dem Eingang in die Steinbeißerhöhle. Weiß jedes Wichtel, was es mitbringt?" Tetu aus dem Volk der Erdbilben schaut sehr wichtig und ernst in die Runde der jungen Wichtel. Es ist Winter. Die Völker sind in ihrem Winterquartier. Die Kinder besuchen dort die Schule, um zu lernen. Vor allem wollen sie während der übrigen Zeit andere Dinge lernen als Schreiben und Lesen, Mathematik, Geschichte und was es halt so in der Schule zu lernen gibt. Was die Wichtel während der anderen Jahreszeiten tun, ist ganz unterschiedlich, denn Wichtel leben ja in verschiedenen Ländern mit verschiedenen Wohnungen und Bräuchen usw.. Für die, die darüber schon nachgedacht haben - in Waldenland gibt es natürlich Bücher - und alle Wichtel lieben es, irgendwo zu liegen und spannende Bücher zu lesen. Im Winter allerdings macht Lesen nicht so viel Spaß, denn da müssen die Wichtel lesen - im Sommer dürfen sie. Wie du siehst, Wichtelkinder unterscheiden sich nicht sehr von Menschenkindern.

Also zurück zu Tetu und den jungen Wichteln. Ein Plan, den sie schon lange besprochen haben, soll nun verwirklicht werden: Die Erforschung der Steinbeißerhöhle. Sie, das sind Claudio und Britta aus dem Volk der Tillen, Cynthia, ein Legolitwichtel, Gerd und Tom, zwei Seebilben, Marga von den Farnbilben, Doris von den Baumbilben und Tetu, ein Erdbilbenwichtel. Ja, auch ein Erdbilbenwichtel. Seit jenen schrecklichen Wintertagen, die die Wichtelvölker ohne Hilfe von Puck, Larida, der Seemöwe und ihren Geschwistern und vor allem den Erdbilben, wahrscheinlich nicht überlebt hätten, verbringen auch die Erdbilben - zumindest die meisten - den Winter in der Winterhöhle, gemeinsam mit allen anderen.

Auf Tetus Frage, ob alle wissen, was sie mitzubringen hätten, nicken sie ungeduldig und finden, dass Tetu ganz schön angibt. Die Antwort kommt auch dementsprechend patzig: "Für Proviant, Fackeln und richtige Kleidung ist jedes Wichtel, also unsere Eltern, selbst zuständig" sagen alle im Chor. Claudio und Britta: "Löwenzahngarn", Gerd und Tom: "Schilfwolle", Marga und Doris: "Schreibkohle" und Cynthia sagt: "Papier". Tetu nickt zufrieden.

Mit diesen wichtigen Gegenständen ausgerüstet, beginnt am nächsten Morgen der Einstieg in die Höhle. Zuerst befestigt Tetu das Garn an einer Felszacke vor der Höhle. Die Wichtel haben sich überlegt, dass sie die Höhle ja nicht kennen, und um wieder herauszufinden, rollen sie einfach das mitgebrachte Garn auf. Claudio wollte ursprünglich gar nicht mitgehen. Er hatte Angst, dass seine Kondition nicht so gut ist, wie die der anderen, und dass er entweder plötzlich alleine dasteht oder alle ständig auf ihn warten müssen. Für sich hat Claudio beschlossen, nicht mehr ständig zu Apa zu gehen und sie um Honig zu bitten, und anstatt Mäuse lieber seine eigenen Beine als Fortbewegungsmittel zu benutzen. Wahrscheinlich könnte er sich dann seine Ängste sparen. Britta hat ihm erklärt, er sollte sich halt bemühen, mitzuhalten, so gut er eben kann. Zuhause bleiben und nichts zu tun, wäre nicht der richtige Weg, um irgendwelche Fähigkeiten zu erwerben, schon gar nicht bessere Kondition. Und Claudio ließ sich überzeugen.

Marga wiederum hat Angst, aber darüber hat sie mit niemandem gesprochen. Sie versteht gar nicht, warum ihr allein der Gedanke, eine unbekannte Höhle zu erforschen, den Schweiß auf die Stirn treibt. Wenn sie das schon nicht versteht, wieso soll es dann jemand anders? Und so schweigt sie, auch, als ihr jetzt, da das Abenteuer beginnen soll, die Knie weich werden. Im Gänsemarsch gehen die Wichtel durch den schmalen, dunklen Gang. Manchmal fällt ein Wassertropfen auf den Boden - und das ist für die kleinen Wesen gar nicht ungefährlich. Aber so viele Wassertropfen gibt es nicht in dieser Jahreszeit, und wenn, sind sie ziemlich klein - und jedes Wichtel hat trockenes Reservegewand im Rucksack. Claudio bemüht sich, so gut er kann, mitzuhalten - und Marga hält sich an der Hand Cynthias fest. Als der Gang schmal und steil wird und die Wichtel zuerst kriechen, dann klettern müssen, kehren sie um: Klettern mit Fackeln in der Hand ist kaum möglich, und so gehen sie einen anderen Weg, es sind ja genügend vorhanden, denn alle paar Meter gibt es Kreuzungen. Und dieses Spiel spielen sie viele Male.

Ein Weg aber ist plötzlich zu Ende, nicht, weil er eng und steil wird, ganz im Gegenteil: Überrascht stehen die AbenteuerInnen plötzlich in einer riesigen Höhle. Am Boden und auf der Decke glitzern winzige Eiskristalle, die durch das Licht der Fackeln in den Farben des Regenbogens leuchten. Die Wichtel bestaunen dieses Wunder und es dauert einige Zeit, bis sie die Höhle erforscht haben. Sie sind hungrig und durstig und aufgeregt und begeistert und beschließen, hier zu rasten.

Frisch gestärkt und ausgeruht beginnen sie mit dem Rückweg. Fröhlich halten sie sich an die ausgelegten Fäden und kommen schnell und sicher weiter. Es müssen ja keine Wege, die am Ende gar nicht passierbar sind, gesucht werden. Doch, was ist das? "Das Garn hört hier auf" schreit Tom, und seine Stimme ist schrill vor Entsetzen! "Es ist durchgebissen - und ein Teil ist weg" stöhnt Tetu. "Aber das sind ja Steinbeißer - und nicht Garnbeißerhöhlen" murmelt Britta und alle lachen nervös. "Jetzt ist alles vorbei" flüstert Gerd und beginnt zu zittern. Was tun? Die Wichtel wissen weder, wo sie sind, noch wie lange sie schon unterwegs sind und in einer Höhle wie dieser den Weg zurückzufinden ist fast unmöglich. Und alle wissen das, und niemand wagt, es auszusprechen. "Wir müssen weitergehen" sagt Tetu mit fester Stimme, und ist froh, dass ihre Stimme nicht so zittert wie ihre Knie. "Nur - wohin?" denkt sie für sich. "Wir haben Papier und Kohlestifte - wir können damit Botschaften schreiben und diese alle paar Meter auf den Boden legen, damit wir gefunden werden", schlägt Marga vor und Doris fällt ein, dass sie mit Hilfe der Kohlestifte Kreuzungen markieren könnten, damit sie wenigstens wüssten, welche Wege sie schon zurückgelegt haben. "Genau" - "das machen wir" - "gute Idee" rufen die Wichtel und fühlen sich schon ein wenig besser.

Gesagt, getan. Weil die Wichtel nicht wissen, wie lange sie sich in dem finsteren Höhlenlabyrinth aufhalten müssen, nehmen sie nur zwei Fackeln - und gehen sehr langsam, um nicht zu bald zu müde zu werden. Und nun geschieht etwas ganz Eigenartiges: Claudio ist plötzlich gar nicht mehr müde, er hat das Gefühl, die beste Kondition der Welt zu haben und spürt weder seine schmerzenden Beine noch sein klopfendes Herz. Bei jeder Kreuzung wird nun jener Weg markiert, den die Wichtel wählen. "Ein Stück Garn, ich habe ein Stück Garn gefunden" ruft Tetu, die die Gruppe anführt, aufgeregt. Die Wichtel atmen auf, Garn bedeutet richtiger Weg. Bald aber muss Tetu feststellen, dass es kein Garn mehr gibt, keine Faser davon. Sie verliert aber kein Wort darüber und geht einfach weiter, und die Wichtel, die selbst ja keine Fackeln angezündet haben, gehen ihr nach. Nur Cynthia, die das Schlusslicht ist und macht, hat das fehlende Garn ebenfalls bemerkt. Sehr lange gehen sie dahin - durch schmale Gänge und breitere, manchmal bergauf, manchmal bergab und stehen plötzlich vor einer Kreuzung mit Kohlezeichen. "Da ist ein Kreuz" schreit Gerd "die Wichtel sind schon unterwegs, uns zu suchen" - "Das Kreuz haben wir selbst gemacht" flüstert Tetu, "es gibt schon lange kein Garn mehr". Und einige Minuten ist es sehr still. "Wir sind im Kreis gegangen" - "Aber wo?" - "Wie lange schon?" - tönt es dann wirr durcheinander. Die Wichtel haben längst schon jedes Zeitgefühl verloren.

Sie spüren weder Kälte noch Hunger oder Durst - nur Müdigkeit und Angst. Und da klinkt Gerd aus. "Du hast uns belogen, du bist schuld, dass wir hier nicht mehr heraus können" brüllt er Tetu an. Und "Wahrscheinlich hast Du den Faden selbst abgebissen. Nein, du hast ihn einfach nicht gelegt" wirft er Tom vor. "Du hättest wissen müssen, dass in der Höhle Garnfresser leben" schreit er Cynthia an. Dann bekommt er einen Weinkrampf, schlägt um sich und stöhnt: "Am Ende sind es gar keine normalen Garnfresser - ja, es sind bestimmt Geister, die uns verfolgen, weil wir in ihre Höhlen eingedrungen sind. Wenn ihr mir das gesagt hättet, wäre ich sicher nicht mitgegangen! Ihr seid alle Schuld, dass ich jetzt sterben muss!"

Erschrocken stehen die Wichtel da und wissen nicht, was sie Gerd antworten sollen, was sie tun können, um ihn zu beruhigen - und ans Sterben wollen sie sowieso nicht denken. Wieso sagt er das auch bloß? Und nun macht Marga eine erstaunliche Entdeckung: Sie selbst hat zwar immer noch Angst, aber diese Angst ist anders, ohne Kniezittern und Schweiß auf der Stirn, diese Angst fordert sie auf, zu denken, einen Ausweg zu suchen! Aber sie spürt die Angst Gerds. "Wenn wir sterben müssen, was ich nicht glaube" sagt nun Marga, "dann erst, wenn wir vor Erschöpfung nicht mehr gehen können und verhungert oder verdurstet sind. Nehmen wir doch diesen Weg, den wir noch nicht gegangen sind - da gibt es kein Kreuz" und streichelt beruhigend Gerds Hand. Gerd weint jetzt nur mehr und läßt sich von Marga beruhigen. Die Wichtel sind ganz still und warten, was Tetu zum Vorschlag Margas sagt. Doch Cynthia ist es, die jetzt spricht, und was sie sagt, läßt alle Wichtel aufatmen: "Wir werden sicherlich gerettet. Ein Suchtrupp ist bereits unterwegs. Ich habe mich mit meiner Mutter in Verbindung gesetzt und jetzt weiß ich, dass es geklappt hat" ergänzt sie. Kein Wichtel hatte daran gedacht: Legolitwichtel können bei großer Gefahr Gedanken übertragen - und Cynthia ist ein Legolitwichtel. "Also, dann gehen wir. Ich finde Margas Vorschlag gut. Dieser Weg kann gar nicht falsch sein und wir gehen dem Suchtrupp entgegen". Und die Wichtel brechen wieder auf.

"Pst", sagt Marga plötzlich, "merkt ihr etwas?" "Die Fackel" schreit Doris, "die Fackel flackert, es muss hier irgendwo einen Luftzug geben". Und tatsächlich, der Weg, den Marga vorgeschlagen hat, war ein Weg in die Freiheit. Die Wichtel stehen plötzlich im Freien und freuen sich über das glitzernde Schneefeld und den klaren Sternenhimmel. Sie haben zwar keine Ahnung, wo sie sind, aber hier hilft wieder Cynthia ab. Sie konzentriert sich auf ihre Mutter, die den Suchtrupp leitet und lotst sie an die richtige Stelle. Alle sind sehr glücklich, bis auf Gerd. Er schämt sich wegen seines Ausbruchs.

Einige Zeit später sitzen die Höhlenforscher bei Titona und reden über ihr Abenteuer in der Höhle. Titona findet, dass die Wichtel ganz schön klug und überlegt gehandelt haben und sagt ihnen dies auch. Und sie sagt noch etwas, und schaut Gerd dabei an: "Wenn du das nächste Mal ganz furchtbare Angst hast, kannst du sicherlich schon besser damit umgehen. Wißt ihr, manche Dinge gelingen manchmal besser, manchmal schlechter, auch wenn man sich darin übt. Und kein Wichtel braucht sich zu schämen, wenn es manchmal etwas ganz schlecht oder gar nicht kann, vor allem dann nicht, wenn es sich immer wieder bemüht".

Versprechen

Das WiWö-Versprechen lautet:

Ich verspreche so gut ich kann,
ein gutes Wichtel/ein guter Wöfling zu sein
und nach unserem Gesetz zu leben,
und bitte Gott mir dabei zu helfen.

Hast du vielleicht schon einmal deinen Eltern oder LehrerInnen versprochen, immer fleißig oder friedlich oder gar immer brav zu sein? Dann ist es dir bestimmt genau so ergangen wie den meisten Menschen - Erwachsenen wie Kindern - du hast dieses Versprechen nicht halten können. So ein Versprechen - etwas immer zu tun - kann niemand halten. Beim Wichtel- und Wölflingsversprechen ist das Halten ein bisschen leichter. Ein Wichtel/Wölfling verspricht, ein gutes Wichtel oder ein guter Wölfling zu sein und das Gesetz einzuhalten - sagt aber dazu "so gut ich kann" und was das bedeutet, weißt du ja. So gut ich kann heißt aber nicht, dass du dich nicht bemühen sollst - denn der Wölfling / das Wichtel tut ja auch sein Bestes! Und dann bittest du noch Gott, dir dabei zu helfen - und das tut Gott ganz bestimmt, wenn es dir ernst damit ist.

Und nun weißt du auch ganz genau, was ein guter Wölfling, ein gutes Wichtel ist! Denn du kennst das Gesetz - den Wahlspruch - und das Versprechen.

Theaterspielen/Gespräch

Das Märchen vom "Froschkönig" der Gebrüder Grimm ist den Kinder vielleicht bekannt, möglicherweise musst du es erzählen. Es ist eine wunderbare Geschichte über ein "Versprechen". Verteile die Rollen so, dass jedes Kind mitspielen kann und spielt die Geschichte gemeinsam. Nach dem Theaterstück könnt ihr dann darüber reden, was es heißt, ein Versprechen zu geben. Sprecht über Erfahrungen mit Versprechen. Haben die Kinder selbst schon einmal etwas versprochen? Haben sie sich daran gehalten? Wurden sie schon einmal enttäuscht, weil ihnen gegenüber ein Versprechen gebrochen wurde?

Freude bereiten

Wenn du jemandem hilfst, machst du ihm oder ihr sicherlich eine Freude. Du kannst aber auch Freude bereiten, ohne jemandem zu helfen, wenn du z.B. jemandem einen Strauß selbst gepflückter Wiesenblumen schenkst. Manchmal genügt sogar ein freundliches Lächeln oder ein Gruß, damit sich jemand freut. Dir fallen ganz bestimmt noch viele andere Dinge ein. Du musst nur damit anfangen und deine Augen und dein Herz offen halten. Was heißt übrigens, sein "Herz" offen halten?

Manchmal hilfst du jemandem und anstatt eines freundlichen "Danke" erntest Du einen bösen Blick oder wirst gar ausgeschimpft. Manchmal sagt auch jemand, "lass das, ich brauche deine Hilfe nicht" oder so ähnlich und schaut dabei ganz finster drein. Manchmal hilfst du auch und es passiert gar nichts - kein böser Blick, aber auch kein "Danke" oder gar ein freundliches Lächeln.

Lass dich dadurch nicht entmutigen. Es gibt Menschen, die es gar nicht glauben können, dass ein Bub oder ein Mädchen nur freundlich sein will. Sie haben schon so Vieles erlebt, das ihnen weh getan hat, dass sie nur mehr grantig und böse sein können. Stell dir vor, du könntest dich über nichts mehr freuen, glaubtest z.B. anstatt angelacht, ausgelacht und verspottet zu werden. Leider gibt es viele Menschen, alte und manchmal auch junge, die vergessen haben, was Freude ist. Wenn also jemand deine Hilfe nicht will oder grantig oder böse ist, sei nicht zornig oder traurig und hör vor allem nicht auf mit dem Helfen und dem Freude bereiten.

Adventkalender

Vorbereitung: Schneide einen Weihnachtsbaum aus Naturpapier aus und beklebe ihn mit 24 weißen Kerzen. Bereite mit den unten stehenden "Guten Taten" beklebte rote Kärtchen in der gleichen Größe wie die Kerzen vor. Mache aus gelbem Papier für jede Kerze eine Flamme. Durchführung: In der ersten Heimstunde im Advent ziehen die Kinder der Reihe nach (das jüngste Kind zuerst) ein Kärtchen und überlegen sich, ob sie diese "Gute Tat" übernehmen können. Wenn nicht, werden die anderen gefragt, wer sie übernehmen kann und das Kind zieht eine andere Karte. In den folgenden Heimstunden werden die Kinder aufgefordert, die Kärtchen auf die weißen Kerzen zu kleben, wenn sie die "Gute Tat" erfüllt haben. (Halte Reservekärtchen bereit, falls sie verloren gehen.) Außerdem erhalten die Kerzen nun ihre Flammen mit dem Namen des Kindes, das die Aufgabe übernommen und erledigt hat. Dabei könnt ihr auch darüber sprechen, wie es den Kindern ergangen ist, was ihnen leicht und was ihnen schwer gefallen ist bzw. wie die anderen Personen darauf reagiert haben. Am Ende der Adventszeit sollten alle Kerzen "brennen".

Vorschläge für "Gute Taten"

  • Ich kehre das Heim auf.
  • Ich helfe im Haushalt.
  • Ich gehe mit dem Hund Gassi.
  • Ich leere einmal den Müll aus.
  • Ich streite einen Tag lang nicht.
  • Ich reinige den Käfig oder die Katzenkiste.
  • Ich helfe Staub zu saugen.
  • Ich räume mein Zimmer auf.
  • Ich räume den Geschirrspüler aus/ein.
  • Ich helfe Geschirr abzuwaschen.
  • Ich spiele lang und lieb mit meiner Schwester/meinem Bruder.
  • Ich räume im Heim auf.
  • Ich spitze im Heim stumpfe Bleistifte.
  • Ich bringe die Glasflaschen ohne Einsatz zum Glascontainer.
  • Heute bin ich den ganzen Tag lieb und freundlich.
  • Ich helfe jemandem in der Klasse.
  • Ich gehe einkaufen.
  • Ich bringe das Altpapier zum Papiercontainer.
  • Ich schimpfe einen Tag lang nicht.
  • Ich schlichte einen Streit.
  • Ich helfe einmal beim Kochen.
  • Ich decke den Tisch.
  • Ich mache einmal das Frühstück.

Diese Erprobungen kommen auch in den Sondertreffen 1, 4, 6 und 7 im Teil A des Behelfes vor.

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