Methode:Lichtfest - Weihnachten in anderen Religionen

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Icon kurzbeschreibung c.png Kurzbeschreibung, Inhalte/Werte

 Eine Heimstunde, die eher etwas ruhiger ist und daher ganz gut in die machmal auch für Kinder stressige und hektische Vorweihnachtszeit passt. Außerdem erfährt man, wie Weihnachten in anderen Kulturen gefeiert wird.

Weihnachten in allen Religionen, andere Religionen

Icon dauerort c.png Vorbereitungsaufwand, Dauer und Ort

Vorbereitungsaufwand: Gering (< 15 min)

Dauer:

1 Stunde
60 Minuten

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Ort: Drinnen

Icon gruppe c.png Gruppengrößen

Mindestens 2 Leiter. Für beliebig viele Teilnehmer.

Icon beschreibung c.png Detailbeschreibung

Vorbereitung

Einen Heimraum gemütlich herrichten (Duftlampe, Kekse, Tücher, Musik,...)

Spielgeschichte/Rahmengeschichte

Das Lichtfest

Christian, Sarah, Sita, Alexandros und Ali leben zusammen mit vielen anderen Kindern in einer großen Siedlung am Rand der Stadt. Im Frühjahr sind die Häuser fertiggeworden und die Familien eingezogen, seitdem haben die Kinder miteinander gespielt und sich im Laufe des Sommers alle irgendwie angefreundet. Wen stört es schon, dass niemand Alis Mutter versteht, wenn sie ihn ruft; und auch die Eltern von Sita und Alexandros verstehen die Kinder nicht, wenn sie miteinander sprechen – die reden eben in einer anderen Sprache. Einmal in der Woche gehen viele der Kinder mit ihren Eltern zum Gottesdienst – Christian und Alexandros gehen am Sonntag, allerdings in getrennte Kirchen, weil sich die, die in ihrem Glauben was zu sagen haben, nicht so gut verstehen; Sarah geht am Samstag Vormittag in die Synagoge, Ali schon Freitag Mittag mit seinem Vater in die Moschee – und Sita betet überhaupt ganz anders. Bis jetzt hat das die Kinder nicht gestört, aber als irgendwann Ende November in diesem Jahr der erste Schnee fällt und die Weihnachtsdekoration in den Kaufhäusern und auf den Straßen immer unübersehbarer wird, beginnen die Christian und Alexandros vom nahen Weihnachtsfest zu sprechen, davon, was sie sich wünschen und worauf sie sich schon ganz besonders freuen... „Weihnachten“, fragt Sita, die noch nicht so lange in Österreich lebt, überrascht – „was ist das?“ Und Alexandros und Christian erklären es ihr so gut es geht. „Ah, ihr meint eine Art Diwali“ versucht Sita das Gehörte in ihre Religion zu übersetzen – „ja, und ein bisschen ähnelt es wohl auch unserem Chanukkah-Fest“, überlegt Sarah laut. „Diwali, Chanukkah, was soll das sein?“ fragen die anderen nun genauso überrascht und verständnislos – und während die Kinder ihre Feste vergleichen und sich erzählen, wie sie, und was sie alles feiern, fällt ihnen auf, dass sie alle, egal wie verschieden ihre Religionen sonst auch sind, rund um die Tage der Wintersonnenwende eine Lichtfest feiern. „Eigentlich ist das schon öd“, meint irgendwann Ali, „das ganze Jahr über spielen wir zusammen – aber zusammen feiern können wir nicht“. „Wieso eigentlich nicht“ fragt Sarah darauf – „warum feiern wir nicht einfach gemeinsam ein Fest in dem von jeder Religion ein Stück enthalten ist – so unterschiedlich sind sie dann auch wieder nicht!“ Ali, Alexandros und all die anderen stimmen begeistert zu: „Ja, erfinden wir unser eigenes, gemeinsames Winter-Lichtfest“; rasch haben sich die Kinder geeinigt und laufen jeweils zu sich nach Hause um das Nötige von ihren Müttern und Vätern zu holen. Eine halbe Stunde später treffen sie sich wieder und bringen Kerzen, Wachs, einen Kranz, einen ganz besonderen neunarmigen Kerzenleuchter mit neun weißen Kerzen, süße Kuchen, warmen Tee, Bananen, Räucherstäbchen, bunte Girlanden, grüne Zweige und kleine Geschenke mit. Schnell wird der Raum geschmückt; überall hängen bunte Girlanden, dazwischen grüne Zweige von Tannen, Fichten und Bananenstauden (die Sitas Eltern sich extra von den Verwandten in Indien haben schicken lassen), in der Mitte stehen die Kerzen, der Kranz, der neunarmige Leuchter und ein ganz besonders schöner Halbmond aus Zimtrinden, der im ganzen Raum einen guten Duft verströmt – und auch hier sind rundherum grüne Zweige verteilt. Dann setzen sich die Kinder zusammen, hören Musik, die teilweise fremd in ihren Ohren klingt, und beginnen gemeinsam die Kerzen zu verzieren, jeder so, dass die Kerze ein klein wenig von seinem ganz persönlichen Glauben zeigt ...

Die fertigen Kerzen stecken sie dann auf den Kranz, zünden sie – dem jüdischen Brauch entsprechen – alle mit einer einzigen Kerze aus dem neunarmigen Leuchter an – und dann essen sie gemeinsam die mitgebrachten Dattelkekse und den Kuchen, trinken ihren Tee, spielen alle ihre Lieblingsspiele – und sind ganz glücklich mit ihrem neu erfundenen Lichtfest. Und in Zukunft – so beschließen sie – werden sie dieses Fest jedes Jahr feiern; vielleicht können sie im nächsten Jahr auch andere Kinder dazu einladen.


Ablauf

Die WiWö kommen ins Heim, das gemütlich hergerichtet ist (ruhige Hintergrundmusik, ev. Duftlampe...) und suchen sich einen Platz. Geschichte: Kinder aus allen Teilen dieser Welt, haben beschlossen, gemeinsam - rund um Weihnachten- ein Fest zu feiern und haben bei ihren Planungstreffen festgestellt, dass sie alle irgendwann zwischen Mitte Dezember und Anfang Jänner ein Lichtfest feiern. Um bei diesem Lichtfest auch wirklich alle Kulturen vertreten zu haben, wollen sie viele große und kleine Kränze aufstellen, mit vielen bunten Kerzen, die die jeweilige religiöse Vorstellung jedes Kindes veranschaulichen... WiWö verzieren mit Hilfe von Blattwachs eine Kerze Die fertigen Kerzen werden auf zwei kleine Kränze in der Mitte gesteckt & das Tm erzählt die Geschichte fertig


Spezielle Hinweise

Euer Lichtfest kann beliebig lange dauern. Eventuell könnt ihr ja gemeinsam Kekse essen und ein paar Advent oder Weihnachtslieder miteinander singen.

Icon material c.png Material

  • Kerzen
  • Blattwachs zum Verzieren
  • Lichtkränze
  • Hintergrundmusik
  • ev. Gitarre und Liedtexte
  • ev. Kekse


Autor
Barbara Horn