Sondertreffen 4: Die Rettung der Fee Felicia

Aus WiWöPedia
Version vom 23. Dezember 2007, 17:59 Uhr von Tobias (Diskussion | Beiträge) (Erprobungen)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Art

Sondertreffen für eine Heimstunde oder einen Nachmittag

Inhalte

  • Lachen
  • Gemeinschaft
  • Vertrauen
  • Gestalten mit Naturmaterialien

Erprobungen

Material

  • Verkleidung für Hauptfiguren
  • Verkleidungs- und Schminkmaterial für Kinder (evtl. nur Kopftücher, Hüte und Stifte)
  • Schnell trocknende Modelliermasse, wenn es keine Naturmaterialien gibt

Ort

Reich der Fee Felicia

Als Gelände eignet sich jede größere Wiese, notfalls sogar ein Heim mit mehreren Räumlichkeiten - optimal ist natürlich eine bewaldete Gegend, die aber nicht allzu ausgedehnt sein muss.

Personen

  • Fee Felicia - ihr wurde durch Zauberkunst die Fähigkeit des Lachens und Freudeempfindens genommen. Sie erscheint immer wieder mit der Bitte um Hilfe (als Motivation für die WiWö).
  • Neidarten und Grantucken - sind unsichtbar, können nicht sprechen dafür aber zaubern. Sie sind für den traurigen Zustand der armen Fee verantwortlich. Sie haben sich offensichtlich ihrem Namen angepasst (oder umgekehrt?), denn sie sind neidisch und grantig und halten Lachen und Glück nicht aus. Sie erscheinen nie wirklich, sind aber durch ihre Zauberkünste ständig präsent.
  • Platigas - ist als Präsident der Legolitwichtel des Gedankenlesens und der Gedankenübertragung mächtig. Diese Fähigkeit hilft ihm, sofort zu reagieren, wenn die Neidarten und Grantucken "Zauberfallen" gestellt haben. Er weiß natürlich auch wie diese umgangen werden können. Platigas ist die Begleitperson der Kinder und kann durch seine "Fähigkeit" in das Spiel aktiv eingreifen ohne die Spielidee zu verändern. An diese/n FührerIn sind höchste Anforderungen gestellt, da von ihm/ihr in erster Linie das Gelingen des Treffens abhängt.
  • Kaa - ist stark und klug, beschützt die Kinder und hilft ihnen, wenn immer dies nötig ist. Kaa ist ebenfalls Begleitperson der Kinder und hilft bei der Lösung so mancher schwieriger Aufgaben.

Hinweise

Für dieses Sondertreffen sind nur 3 MitarbeiterInnen erforderlich, die sogar auf zwei reduziert werden können. Unbedingt notwendig ist die Fee und eine Begleitperson, die entweder Platigas oder Kaa sein kann. Wichtig dabei ist nur die Fähigkeit der Gedankenübertragung.

Am Anfang ist nur die Fee verkleidet. Alle anderen tun dies erst nach Aufforderung durch Felicia. Verkleiden und Schminken mit Hilfe von Tüchern, alten Kleidern, Hüten und einigen Stiften kann sehr schnell gehen, so dass dieses Sondertreffen ohne weiteres während einer Heimstundenzeit von 2 Stunden durchgeführt werden kann. Bei 90 Minuten kann auf die Verkleidung der Kinder - nicht die der Erwachsenen - verzichtet werden. Es genügt dann, wenn sich die Kinder durch ein aufgemaltes Zeichen (Stirnfalten oder "runzelige" Hand) und evtl. einen Hut oder ein Kopftuch als Kinder unkenntlich machen.

Dieses Sondertreffen kannst du ohne große Probleme auf einen ganzen Nachmittag ausdehnen, wenn du die einzelnen Aufgaben durch "wirkliche" Personen stellen und Neidarten und Grantucken auftreten lässt. Wie diese "Bösen" in den Griff zu kriegen sind, kannst du im Sondertreffen 7: Die ZeitdiebInnen nachlesen, dessen Durchführung auf der Idee des hier beschriebenen Sondertreffens basiert.

Spielgeschichte und Ablauf

Der wunderschönen, fröhlichen, lieblichen Fee Felicia wurde von Vertretern der neidischen, missgünstigen und humorlosen Neidarten und Grantucken, die leider der Zauberkunst mächtig sind, die Fähigkeit des Lachens und des Freudeempfindens genommen. Felicia leidet sehr darunter und wird, wenn ihr nicht bald geholfen wird, nicht mehr lange leben.

1. Szene

Wald oder Wiese/ WiWö, Begleitperson; Felicia/ ca. 30 min Die Gruppe spielt oder wandert. Plötzlich erscheint eine bleiche, traurige Gestalt - Felicia, die die Kinder anspricht. Sie erzählt ihnen völlig verzweifelt von ihrer Situation - vom schmerzhaften Verlust des Lachens und Freudeempfindens und davon, dass es in ihrem Feenreich auch einige ganz eigenartige Geschöpfe gibt, die - soviel hat sie schon erfahren - von ganz weit her kommen. Einige kommen aus einem Gebiet, das Dschungel heißt und andere aus einem Land mit Namen Waldenland. Diese Geschöpfe haben zwar versprochen, ihr zu helfen - es gibt dabei aber nur ein Problem, das niemand lösen kann: Ihr kann nur von Kindern geholfen werden! Nur Kinder können so lachen und sich so freuen, wie sie es einmal konnte (die Fee bricht in Tränen aus) - und somit ist sie nun beim Punkt: Sie bittet die Kinder um Hilfe.

Die Kinder sagen natürlich zu und fragen (wenn es nicht die Kinder tun, dann ihre Begleitperson), wie sie ihr helfen könnten. Felicia erklärt nun den Kindern (mit vielen Pausen während des Redens, da sie ja immer schwächer wird), sie müssten sich erst einmal so verkleiden, als ob sie ebenfalls aus diesen fernen Ländern der Geschöpfe kommen. Sie will ihnen gerne erklären, wie diese aussehen, da die Kinder sie nicht sehen können. Im Wald einer kranken Fee sind nämlich alle Figuren unsichtbar - leider - und, was die Grantucken und Neidarten betrifft - Gott sei Dank - denn die sehen schrecklich aus. Die Verkleidung ist notwendig, da diese bösen Gestalten auf keinen Fall herausbekommen dürfen, dass sie Kinder, Menschenkinder, gar Wichtel und Wölflinge sind, die ja - wie sie gehört hat - ganz besondere Menschenkinder sind.

Sie müssten außerdem mit ihr, Felicia, einen magischen Kreis bilden, damit sie Kraft schöpfen kann. Mit dieser Kraft kann sie ihre Begleitpersonen in Platigas und Kaa verwandeln. Nicht äußerlich, denn dafür ist sie zu schwach (aber mit ein wenig Schminke und Verkleidung können diese ja selbst dafür sorgen), sondern in deren Fähigkeiten. Platigas kann nämlich Gedanken lesen und Gedanken übertragen. Kaa ist klug und stark und kann sie beschützen - und vielleicht könnten sie das brauchen. Ist das alles geschehen, brauchen sie nur weiterzugehen (die Fee zeigt die Richtung an), und sie werden nach und nach die erwähnten Geschöpfe treffen. Alle gemeinsam könnten dann ganz bestimmt herausfinden, wie der böse Zauber wieder gelöst werden kann. Die Fee sinkt geschwächt (und malerisch) auf den Boden - die Gruppe geht in die angegebene Richtung. (Die Fee kann auch geschwächt und weniger malerisch entschwinden und die Kinder bleiben hier).

2. Szene

Wald oder Wiese/ WiWö, Platigas, Kaa/ ca. 15 min Alle sind verkleidet - da erstarrt Kaa. Eine unsichtbare Wand trennt sie von den anderen; sie spürt, dass sie langsam weggezogen wird. Platigas schließt kurz die Augen und weiß nun, was zu tun ist: Wenn aus der ganzen Gruppe ein Geschöpf wird, so groß und lang und stark wie eine Python wird der Zauber sicherlich gelöst.

Goofie: Goofie ist ein sanftes, freundliches Wesen, das wächst. Goofie wird von allen gesucht. Stellt euch in einer lockeren Gruppe auf, schließt die Augen und beginnt herumzugehen. Wenn ihr auf jemanden trefft, dann schüttelt ihm/ihr die Hand und fragt: "Goofie?". Kommt von dieser Person ein fragendes "Goofie?" zurück, dann war sie’s nicht und ihr sucht weiter. Der/die SchiedsrichterIn hat natürlich mittlerweile ein WiWö bestimmt, das Goofie ist. Goofie kann zwar sehen, aber nicht reden. Wenn ihr daher mit einer Person zusammentrefft, die euch keine Antwort gibt, dann habt ihr Goofie gefunden. Ihr dürft nun auch die Augen öffnen und euch an Goofie "anhängen". (Goofie kann sich natürlich immer nur an den Enden vergrößern.) Übrigens: Passend zu eurer Geschichte, könnt ihr "Goofie" natürlich durch jeden anderen Namen oder durch das Wort "Python" ersetzen.

aus: Fluegelman Andrew, new games, die neuen spiele, ISBN 3-88403-004-3

3. Szene

Wald oder Wiese/ die Vorigen/ ca. 20 min Die Wand ist weg - aber immer neue Hindernisse stellen sich der Gruppe in den Weg, die Dank der Fähigkeit Platigas und der Geschicklichkeit und Klugheit Kaas überwunden werden. Die lange Schlange muss nun - verlängert durch Kaa - in dieser Formierung ein Stück Weges zurücklegen. Nur gemeinsam können sie dem Sog aus dem Feenland widerstehen. Der Weg ist plötzlich mit unsichtbaren, giftigen Pflanzen übersät, die sich sofort um die Füße der Kinder schlingen - es sei denn, sie überqueren ihn hüpfend, auf einem Bein. Eine Giftwolke senkt sich langsam auf die Gruppe - nur durch schlangengleiches Gleiten auf dem Boden kann sie dieser entkommen. Durch den Kontakt des ganzen Körpers mit dem Boden besteht die Gefahr, dass alle Kinder in Sträucher verwandelt werden. Es gibt aber eine Möglichkeit, dieser Gefahr zu entkommen - der Kontakt des ganzen Körpers mit vielen Händen. (Die Kinder stehen paarweise einander zugewandt und machen mit den Händen eine Brücke. Kaa steht am Ende, Platigas am Anfang. Jedes Kind wird nun über die "Brücke" befördert - von den beiden Begleitpersonen, vor allem von Kaa, gesichert.)

Es gibt noch viele Möglichkeiten, unsichtbare Hindernisse zu erfinden - der Fantasie Platigas und Kaas sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

4. Szene

Wald oder Wiese/ die Vorigen/ ca. 30 min Den Neidarten und Grantucken scheinen die Ideen ausgegangen zu sein. Jedenfalls spüren weder Platigas noch Kaa irgendwelche gefährlichen Veränderungen der Wiese (oder des Waldes) und Platigas empfängt keinerlei Gedankensignale mehr. Vielleicht haben sie das Denken aufgegeben? Er weiß nur, dass Felicia völlig zusammengebrochen ist. Was tun? Felicia hat erwähnt, dass nur Kinder sie retten können - aber wie? Nochmals wird ein magischer Kreis gebildet. Sind nicht seltsame Geschöpfe aus dem Dschungel und Waldenland im Feenreich - zwar unsichtbar aber doch vorhanden? Kaa und Platigas können nun mit Hilfe des magischen Kreises Kontakte herstellen, und erfahren, was zu tun ist. Mogli hat angeregt, einige hübsche Gegenstände aus Naturmaterialien oder Modelliermasse zu formen (z.B. Tischschmuck oder vielleicht sogar Figuren aus Dschungel und Waldenland?). "Hat Felicia nicht die Freude verloren? – Mit etwas Schönem, Selbstgebastelten beschenkt zu werden – könnte da nicht die Freude zurückkehren?" Dies ist die Botschaft, die Kaa empfangen hat. Puck hat angeregt, sich eine oder mehrere lustige Geschichten auszudenken und diese der Fee vorzuspielen. "Hat Felicia nicht das Lachen verloren? – Über lustige Geschichten, die noch dazu gespielt sind, könnte da nicht das Lachen zurückkehren?" Diese Botschaft hat Platigas empfangen. Die Kinder teilen sich nun in zwei Gruppen und bereiten je einen Erlösungsbeitrag vor.

5. Szene

Wald und Wiese/ die Vorigen, Felicia/ ca.15 min Die Fee erscheint und die Kinder erlösen sie durch ihre Beiträge. Platigas hat wieder ein Gedankensignal, diesmal von den Neidarten und Grantucken: Über die Geschichten haben sie sich fast krumm gelacht und die gebastelten oder geformten Gegenstände finden sie so schön, dass sie sich tatsächlich darüber gefreut haben, obwohl diese ja der Fee Felicia und nicht ihnen geschenkt worden sind. Sie haben beschlossen, nie wieder jemandem das Lachen oder das Freudeempfinden wegzuzaubern, vorausgesetzt die Kinder lachen weiterhin so gerne und freuen sich über viele - auch kleine - Erlebnisse und Dinge. Die nun wieder glückliche, lachende und sich freuende Fee will mit den Kindern noch einen Freudentanz tanzen - oder ein Freudenlied singen. Schlusskreis - die Fee verabschiedet sich, nicht ohne sich zu bedanken, und entzaubert Kaa und Platigas, damit sie wieder ganz normale FührerInnen werden können (Wer will schon eine/n FührerIn, die/der Gedanken lesen kann?).

Weiter zu